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Der Weg zur Betriebssportgemeinschaft „Empor“ Friedland

Für die weitere Entwicklung von Körperkultur und Sport war die politische und ökonomische Entwicklung in unserem Land bestimmend.

Mit den neuen Verhältnissen entstanden auch neue Organisationsformen im Sport. Am 1. Oktober 1948 konstituierte sich in Berlin der „Deutsche Sportausschuss“. Die ersten Betriebssportgemeinschaften der VEB entstanden in dieser Zeit. In Friedland war es zunächst die Zuckerfabrik, die die „BSG Zucker“ gründete (Schachsport und Fußball).

 

Schachspieler der BSG "Zucker" Anfang der füfziger Jahre

Schon 1950 trennte sich die 2. Mannschaft von der „BSG Zucker“ und spielte etwa vier Jahre unter dem Namen „BSG Mosaik“ – später „BSG Chemie“. Trägerbetrieb war der VEB Fliesenwerke.

Das Jahr 1949 brachte die endgültige Teilung Deutschlands. Unter dieser Bedingung vollzog sich die weitere Entwicklung des Sports.

In diese Zeit fallen auch die ersten internationalen Vergleiche der DDR-Sportler. Sie halfen den Rückstand zur Weltspitze zu verringern und trugen dazu bei, unserem Land die Achtung der Völkergemeinschaft zurück zu gewinnen. Allerdings waren zunächst die Kontakte auf die Länder des Ostblocks beschränkt.

Und wie entwickelte sich der Sport in unserer Heimatstadt in dieser Zeit?

Schon 1951 wurde unter dem Vorsitz des alten Arbeitersportlers Paul Bodlin die BSG „Empor“ (Stärkefabrik) Friedland gegründet. Später übernahm dann Sportfreund Waldemar Krüger den Vorsitz.

 

1. Mannschaft und Jugend (Fußball) der BSG "Empor" Friedland (1954)

1953 übernahm die SG „Dynamo“ Neubrandenburg (Polizeisportverein) die Sektion Boxen und bildete so den Stützpunkt Friedland. Lange Jahre bestanden bei diesem Stützpunkt auch die Sektionen Ringen, Judo und Volleyball. 

Dynamo Neubrandenburg - Stützpunkt Friedland. Karl-Heinz Gustke und Trainer Karl Meyer

Im März 1951 hatte das ZK der SED mit der Entschließung „Aufgaben auf dem Gebiet der Körperkultur und des Sports“ auf die Entfaltung einer breiten Volkssportbewegung und die Erreichung des internationalen Leistungsniveaus im Sport orientiert, um so das internationale Ansehen der DDR zu erhöhen. Die Erfolge blieben nicht aus: 1953 stellte Ursula Jurewitz den 1. Weltrekord (880 Yards) für die DDR auf, 1955 wurde der 1. Weltmeistertitel (Kanuslalom K 1 – Mannschaft) und 1956 die 1. Olympiamedaille durch Harry Glaß (Skispringen – Bronzemedaille) erkämpft.

In diese Zeit fällt der Wiederaufbau der Turnhalle in Friedland. Durch die Mithilfe aller Friedländer Sportler konnte die neue Halle, die heutige Turnhalle Friedrich Ludwig Jahn, am 23. September 1953 eingeweiht werden.

 

Aufbau der Turnhalle 1952/53

Durch die günstigeren Sportbedingungen des ganzjährigen Trainings in der neuen Turnhalle, die finanzielle Unterstützung der Betriebe und die Verbesserung der Lebensbedingungen entwickelte sich auch in Friedland der Sport rasch weiter.

So konnte die Schülerin der Oberschule II, Renate Werbelow, 1952 bei der DDR-Schülermeisterschaft in der Leichtathletik zwei Meistertitel für die Stadt Friedland erkämpfen.

Anfang August 1951 erging folgende Einladung des Rates der Stadt, Dezernat Volksbildung, an die Sportgemeinschaften:

„Betr.: Übergabe des Tennisplatzes

Am Sonntag, dem 5. August 1951, um  9.30 Uhr,  findet  im  Garten  des Volkshauses in Friedland anlässlich der Eröffnung der 3. Weltfestspiele der Jugend und Studenten die Übergabe des Tennisplatzes statt…“ (Original im Archiv des TSV)

Damit war die wesentliche Grundlage für die Wiedergeburt des Tennissports in unserer Stadt geschaffen. 1952 baute Sportfreundin Charlotte Franck die Sektion Tennis bei der BSG „Lokomotive“ Friedland auf.

 

Tennisspieler der BSG Lokomotive Friedland in den fünfziger Jahren

Sportfreundin Charlotte Franck nahm im gleichen Jahr als Bezirksmeisterin an der DDR-Meisterschaft teil und erreichte in ihrer Altersklasse den 3. Platz. 1953 schlossen sich die Tennisspieler der BSG „Empor“ an, spielten dann aber bis 1957 wettkampfmäßig hauptsächlich nur noch Tischtennis. Ab 1957 wurden im Sommer Tennis und im Winter Tischtennis im Punktspielbetrieb durchgeführt.        

Seit Anfang der fünfziger Jahre bis 1962 organisierte die BSG „Fortschritt“ Friedland (Trägerbetrieb VEB Hanfröste) Volleyball und allgemeiner Volkssport.

In dieser Zeit wurde aber deutlich sichtbar, dass die Zersplitterung in viele einzelne BSG, oft mit dem gleichen Sportangebot, der weiteren Entwicklung des Sports in unserer Kleinstadt nicht dienlich war. In der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre vereinigten sich deshalb die BSG „Empor“ (Zuckerfabrik) und BSG „Empor“ (Stärkefabrik) zu einer einheitlichen BSG „Empor“ Friedland. Vorsitzender dieser BSG wurde Sportfreund Waldemar Krüger.