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Aus der Geschichte des Turn- und Sportvereins Friedland 1814 e. V.

„Ich selbst habe zeitweise in Mecklenburg als Kind, Knabe, Jüngling und Mann dort gelebt und im Befreiungskrieg mitgeholfen. Meine verstorbene Frau, Helene Kollhoff  († 1823), stammt aus Ballwitz. In Mecklenburg habe ich die größeren Versuche zum Turnen getrieben, bevor ich öffentlich damit auftrat. Friedland errichtete nach Berlin den ersten Turnplatz…“ 

Friedrich Ludwig Jahn [1]

In diesem Brief vom 29. August 1844 an den Redakteur der „Strelitzer Anzeigen“, Johann Gentzen, bestätigt der „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn, dass der Friedländer Turnplatz nach der Hasenheide in Berlin der zweitälteste öffentliche Turnplatz in Deutschland ist.

Nachweislich wurde – bis auf ganz kurze Unterbrechungen jeweils zu Ende des 1. und 2. Weltkrieges – in unserer Heimatstadt das organisierte sportliche Treiben nie eingestellt. Die Sportlerinnen und Sportler sowie alle Bürger der Stadt werden deshalb 2014 stolz das Jubiläum „200 Jahre Sport in Friedland“ begehen.

1814 schrieb Christian Carl Ehregott Leuschner, der Begründer des Turnens in Friedland, folgende Worte:

„Auch möchte es gut sein, wenn der Turnwart Stand und Beschäftigung der Eltern des Turners selbst aufzeichnet, um, unter andern, auch daraus zu ersehen, wie nach und nach das Turnwesen in allen Ständen des Volks mehr einheimisch wurde.“ [2]  

Als Carl Leuschner diese Worte schrieb, erkannten nur wenige Menschen den Wert von Körperkultur und Sport.

Viele Hindernisse stellten sich den Turnern und Sportlern in der folgenden Zeit in den Weg – sportfeindliche Gesetze und finanzielle Schwierigkeiten, Standesdünkel und den Sport ausnutzende Gesellschaftssysteme, mörderische Kriege – doch immer blieb der Sport in diesen 200 Jahren in unserer Stadt Friedland am Leben. Immer fanden sich sportbegeisterte Übungsleiter, Betreuer, Kampfrichter, Organisatoren und Funktionäre, die sich im Ehrenamt für das sportliche Treiben ihrer Mitbürger engagierten. Nur durch ihre Arbeit konnten „nach und nach das Turnwesen in allen Ständen des Volkes einheimisch“ und der Sport zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens unserer Heimatstadt werden.

Wir danken deshalb an dieser Stelle allen Übungsleitern, Betreuern und Organisatoren für die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit für den Sport, denn alle erreichten Erfolge beruhen auf ihrer Arbeit. In unseren Dank schließen wir besonders die Ehepartner ein, die immer großes Verständnis für unser „Hobby“, für die ehrenamtliche Arbeit, aufbringen.

Dr. Wolfgang Barthel

Ehrenvorsitzender des TSV Friedland 1814 e. V.


 

[1] Wagner, A.: „Aus dem alten Neubrandenburg“ Teil IV

[2] Jahrbuch des Turnplatzes zu Friedland“, Vorwort zum Verzeichnis der Turner, S. 507