Die Jahre bis zum Beginn des 1. Weltkrieges sind in Friedland durch die Gründung einer Vielzahl von Vereinen gekennzeichnet. Dabei zerfiel der ehemals einheitliche Verein und es entstanden mehrere auf eine Sportart spezialisierte Vereine. 

Am 31. Mai 1876 übergab der Magistrat der Stadt dem Gymnasium den freien Platz auf dem Hagedorn für den nun obligatorischen Sportunterricht. Er war ähnlich wie der alte Turnplatz eingerichtet und gewährleistete die Vielseitigkeit des Sports.

Mit einer Bekanntmachung vom 30. Mai 1870 in der „Friedländischen Zeitung“ war die „Eröffnung der Aktien-Badeanstalt im hiesigen Teiche“ für den 1. Juni 1870 angekündigt. Dabei gab es für Frauen und Männer getrennte Badezeiten:

„Die Badezeit für die Herren ist Morgens von 5 bis 8 Uhr, Mittags von 12 bis 1 Uhr und Nachmittags von 5 bis 8 Uhr, für die Damen von Morgens 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 1 bis 5 Uhr. Der Abonnementspreis für die Bade-Saison beträgt pro einzelne Person 1 Taler, pro Familie 2 Taler …“ [i]

Während die Turner des Gymnasiums auch Schwimmwettkämpfe austrugen, wurde sicherlich von diesen „Damen und Herren“ das Schwimmen nicht wettkampfmäßig betrieben.

Von Bedeutung für die Entwicklung der Turn- und Sportbewegung in unserer Stadt war die wirtschaftliche Entwicklung Friedlands. Folgende Betriebe entstanden:

            1884 Einweihung der Bahnlinie Neubrandenburg – Friedland

            1890 Dampfmolkerei

            1891 Zuckerfabrik

            1892 Schmalspurbahn (MPSB) konzessioniert.

            1894 Stärkefabrik

Zwischen 1890 und 1895 stieg die Einwohnerzahl der Stadt von 5.646 auf 6.806!

Damit stieg in Friedland die Zahl der Arbeiter rasch an. Die Arbeiter waren bestrebt, eigene Sportvereine aufzubauen.

[i] „Friedländische Zeitung“, 1870, 30. 05. 1870