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Was wissen wir über den Begründer des Friedländer Turnens, Carl Leuschner?

Christian Carl Ehregott Leuschner wurde am 7. Februar 1787 in Collmen bei Colditz in Sachsen (südöstlich von Leipzig) geboren. Als 1808 der Prorektor der Friedländer Gelehrtenschule, J. H. Krüger, zum Studium der Methoden Pestalozzis in die Schweiz fahren wollte, empfahl er dem Friedländer Magistrat als Ersatz Leuschner nach Friedland zu berufen.

Das Friedländer Turnalbum lässt erkennen, dass Leuschner

-          vom großen Wert der sportlichen Betätigung für die Menschen überzeugt war,

-         unter hohem zeitlichen Aufwand und finanziellem Einsatz den Friedländer Turnplatz errichtete,

-         schon 1818 beim Magistrat den Bau eines „Turnhauses“ für das Winterturnen durchsetzte,

-      viele junge Menschen der Stadt und Umgebung für den Sport begeisterte,

-          den Magistrat der Stadt und das Kollegium der Schule für die Sache des Turnens gewinnen konnte und sich so deren Unterstützung sicherte,

-         die Erfahrungen der „Mutteranstalt Berlin Hasenheide“ nutzte und diese sowie seine eigenen Ideen an andere weiter gab,

-         sich bemühte, Quellenmaterial über die Anfänge des Turnens für die Nachwelt zu erhalten und

-         allen Interessenten, unabhängig von ihrem sozialen und finanziellen Status, die Teilnahme am Turnen ermöglichte.

Christian Carl Ehregott Leuschner (07. 02. 1787 - 19. 01. 1861) - Begründer des Turnens in Friedland

So formulierte er im „Jahrbuch des Turnplatzes…“ zum Turnbeitrag der Turner:

„Die Kosten werden durch Beiträge der Turner bestritten, wobei sich aber von selbst versteht, dass alle die, welche nichts zu geben vermögen, nach deutscher Weise, willig und freundlich übertragen werden… [1]

Daraus ergibt sich, dass Carl Leuschner viele Gedanken von GutsMuths und das vielseitige System des „Vaterländischen Turnens“ von Jahn übernommen hatte. Es ging ihm u. a. um die Ausbildung von Schnelligkeit und Sprungkraft, Ausdauer, Wurf- und Stoßkraft, Mut und Bewegungskoordination. Der durchgeführte Turnbetrieb umfasste Elemente des heutigen Gerätturnens, der Leichtathletik, der Schwerathletik und des Ringens, des Wehrsports und der körperlichen Grundausbildung. Dies alles war verbunden mit der patriotischen Erziehung der Sportler.

Der damaligen Zeit entsprechend wurde Carl Leuschner zu Johannis 1818 Pastor zu Roga und Bassow, später zum Kirchenrat und Ehrenbürger der Stadt Friedland ernannt. Es zeugt von der Verehrung durch seine Turner, dass ihm bei der Verabschiedung ein silberner Becher von der Friedländer Jugend überreicht wurde.

Carl Leuschner starb am 19. Januar 1861.


[1] „Programm zur Weihe des neuen Turnplatzes zu Friedland“